Historisches über Insulin - Zeit zum Nachdenken

Aretaios von Kappadozien berichtete bereits 100 n. Chr.: "Der Diabetes ist einen rätselhafte Erkrankung. Fleisch und Bein schmelzen zu Urin zusammen. Die Kranken hören niemals auf, Flüssigkeit abzugeben.
Die Flut ist nicht zu stoppen, als ob eine Wasserleitung geöffnet worden wäre. Das Leben der Kranken ist kurz, elend und schmerzvoll."


Der Name Diabetes mellitus, als "honigsüßer Durchfluss" oder auch "Zuckerharnruhr", bezieht sich auf den süßen Geschmack des Urins von Zuckerkranken, der erstmalig im 17. Jahrhundert von dem
englischen Mediziner und Naturphilosophen Thomas Willis beschrieben wurde. Das "Schmecken" des Urins war zu dieser Zeit die einzige Möglichkeit, die Krankheit zu diagnostizieren.


1889 beschrieb der Berliner Pathologe Paul Langerhans inselartige Zellformationen in der Bauchspeicheldrüse des Menschen, die heute auch seinen Namen tragen - Langerhans'sche Inselzellen = Beta-
Zellen. Im selben Jahr konnten die Internisten Joseph Freiherr von Mering und Oskar Minkowski den Zusammenhang zwischen der Bauchspeicheldrüse und dem Diabetes mellitus nachweisen.
Sie entfernten einem Hund operativ die Bauchspeicheldrüse und erzeugten auf diese Weise künstlich einen Diabetes. Danach zerkleinerten sie den Pakreas, pressten daraus einen Extrakt und
injizierten ihn dem Hund. Doch diese Behandlung wirkte nicht. Vor der Einführung von Insulin in die Therapie des Diabetes waren alle Typ-1-Diabetiker binnen kurzem nach Auftreten der Erkrankung
zum Tode verurteilt.